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Text der Kantate:
Choralstrophe
Wie lang muss ich noch wallen
auf dieser schnöden Welt,
da Mesech unter allen
den besten Platz behält?
Wie lang soll ich doch wohnen,
o Kedar, unter dir?
Wie lang soll ich nun frohnen
in deinen Hütten hier?
Secco-Rezitativ
Ach, Herr, Dein Rat ist wunderbar.
Die Deinen,
die gehen hier in Jammer, in Gefahr.
Sie weinen,
und, ach! die sich’re Welt,
die Dich für Nichts in ihrem Denken hält,
darf Deiner Freunde Not verlachen.
Sie lebt bei frohem Mut,
in Lust, Pracht, Ehr’ und Gut.
Den Deinen fehlt’s in allen Sachen;
sie sind darbei 11 der Feinde Spott.
Wie wunderbar ist doch Dein Rat, o Gott!
Arie
Unverzagt, bedrängte Seelen!
Euer Leiden, euer Quälen
währt nur eine kleine Zeit.
Lebt die Welt nach ihrem Sinn
immer hin:
Alle ihre Lust und Freude
währt nicht länger als nur heute.
Morgen kommt die Traurigkeit.
Secco-Rezitativ
Ihr Freunde Jesu, fasset euch!
Das harte Schicksal eurer Leiden
ist Gottes Rat und gut gemeint.
Obgleich
ein frecher Sünder glücklich scheint,
Geduld! es kommen andre Zeiten,
da Leid und Lust ein Ende nimmt.
Auf tolles Lachen folgt das Weinen,
auf’s Weinen hat der Herr den Seinen
ein ewig Lachen dort bestimmt.
Arie
Kreuz und Leiden
sind ein Vorbot’ vieler Freuden
denen, die im Glauben steh’n.
Gottes Hand
fügt es, dass im Kreuzesstand
sich die Last der Sünden mindert,
und die Seelen ungehindert
durch die enge Pforte gehn.
Secco-Rezitativ
Ach, ja! Die Lust der Sünden
wird oft durch’s Kreuz gedämpft.
Wer nur darunter redlich kämpft,
der wird hier Trost und dort viel Freudefinden.
Choralstrophe
Ich muss Ihn drum erheben,
dass Er mich hat geziert
mit Kreuz und mir gegeben,
was Schmerz und Weh gebiert.
Ich muss Ihn billig preisen,
dass Er auf enger Bahn
mich also lässet reisen
zu Ihm, den Himmel an.