Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1133/43

Wie lange muss ich noch wallen



Originaltitel:
Wie lang muß ich noch / wallen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Jubilate. / 1743.
Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern
Sonntag im Kirchenjahr: Jubilate (3. Sonntag nach Ostern)
Entstehungszeit: 1743
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 05.05.1743
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - d - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,vl unis,vla,bc) - g - 3 (allegro)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - B - 3
     6.rec (T,bc)
     7.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Wie lang muss ich noch wallen

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Ich muß ihn drum erheben

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-451-25
RISM ID:   450006763
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Wie lang muss ich noch wallen
    auf dieser schnöden Welt,
    da Mesech unter allen
    den besten Platz behält?
    Wie lang soll ich doch wohnen,
    o Kedar, unter dir?
    Wie lang soll ich nun frohnen
    in deinen Hütten hier?
  2. Secco-Rezitativ
    Ach, Herr, Dein Rat ist wunderbar.
    Die Deinen,
    die gehen hier in Jammer, in Gefahr.
    Sie weinen,
    und, ach! die sich’re Welt,
    die Dich für Nichts in ihrem Denken hält,
    darf Deiner Freunde Not verlachen.
    Sie lebt bei frohem Mut,
    in Lust, Pracht, Ehr’ und Gut.
    Den Deinen fehlt’s in allen Sachen;
    sie sind darbei 11 der Feinde Spott.
    Wie wunderbar ist doch Dein Rat, o Gott!
  3. Arie
    Unverzagt, bedrängte Seelen!
    Euer Leiden, euer Quälen
    währt nur eine kleine Zeit.
    Lebt die Welt nach ihrem Sinn
    immer hin:
    Alle ihre Lust und Freude
    währt nicht länger als nur heute.
    Morgen kommt die Traurigkeit.
  4. Secco-Rezitativ
    Ihr Freunde Jesu, fasset euch!
    Das harte Schicksal eurer Leiden
    ist Gottes Rat und gut gemeint.
    Obgleich
    ein frecher Sünder glücklich scheint,
    Geduld! es kommen andre Zeiten,
    da Leid und Lust ein Ende nimmt.
    Auf tolles Lachen folgt das Weinen,
    auf’s Weinen hat der Herr den Seinen
    ein ewig Lachen dort bestimmt.
  5. Arie
    Kreuz und Leiden
    sind ein Vorbot’ vieler Freuden
    denen, die im Glauben steh’n.
    Gottes Hand
    fügt es, dass im Kreuzesstand
    sich die Last der Sünden mindert,
    und die Seelen ungehindert
    durch die enge Pforte gehn.
  6. Secco-Rezitativ
    Ach, ja! Die Lust der Sünden
    wird oft durch’s Kreuz gedämpft.
    Wer nur darunter redlich kämpft,
    der wird hier Trost und dort viel Freudefinden.
  7. Choralstrophe
    Ich muss Ihn drum erheben,
    dass Er mich hat geziert
    mit Kreuz und mir gegeben,
    was Schmerz und Weh gebiert.
    Ich muss Ihn billig preisen,
    dass Er auf enger Bahn
    mich also lässet reisen
    zu Ihm, den Himmel an.