Originaltitel: Cantata. / Es kann nicht anders seyn Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern Sonntag im Kirchenjahr: Jubilate (3. Sonntag nach Ostern) Entstehungszeit: 1711 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.04.1711 Vokal: Sopran Solostimmen: 1 Instrumente: fl dolce, ob (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.aria (S,ob(2),vl unis,vla,bc) - F - C 2.rec+acc (S,str,bc) 3.aria (S,fl,violetta,bc) - d - 3 4.rec (S,bc) 5.aria (S,ob(2),str,bc) - F - C (adagio+allegro) Dichter: E. Neumeister Partitur: 0 Seiten; no parts Kommentar: mov3: fl unis. & violett. unis. - in mov2 some interesting partwriting /fh -
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Text der Kantate:
Arie
Es kann nicht anders sein:
Wer sich ’von Christo’ nennet
und sich zu ihm bekennet,
der muss auf dieser Erden
durchs Kreuz geprüfet werden.
Mein Herz, so gib dich drein:
Es kann nicht anders sein.
Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
Die Welt
und wer es mit ihr hält,
hat immer lauter Freude;
des Fleisches Lust ist ihres Herzens Weide.
Dies hält sie vor ein Land, da Milch und Honig fleußt.
Und weil sie da ihr höchstes Gut geneußt,
so lässt sie Gott und Himmel gerne fahren.
Ägyptens Knoblauch ist ihr süßer als das Man,
und Babel gilt ihr mehr als Gottes Kanaan.
So kann sie sich mit ihren schnöden Gästen
in Üppigkeit und steter Wollust mästen.
Hingegen ist von ihr
der Frommen ganz vergessen.
Die müssen hier
ihr Brot mit Tränen essen,
und Sack und Asche sind ihr Kleid,
worinnen sie die kummervolle Zeit
bei so viel Ärgernissen
mit Seufzen führen müssen.
Arie
Mein Herz, so gib dich nur darein.
Es wird nichts anders draus.
Wenn du wilt Gottes Diener sein,
so halt’ beständig aus.
Obgleich das Joch des Kreuzes schmerzt,
so sage du dabei beherzt:
Geduld!
Secco-Rezitativ / Arioso / Secco-Rezitativ
Eh das gelobte Land
sich lässt mit seinen Früchten preisen,
so muss man erst durch rauhe Wüsten reisen.
Drum halt’ nur festen Stand.
Es wird nicht lange währen,
so leget sich der Sturm auf dieser Jammersee.
Hier zeitlich wohl, dort ewig weh!
Hier zeitlich weh, dort ewig wohl!
Was denkst du, lieber zu begehren,
weil dir die Wahl gelassen werden soll?
Die Weltlust dauret kurze Zeit
und bringet ewig Herzeleid.
Jedoch der Frommen ihre Not
erstreckt sich nur bis in den Tod,
und denn erfolgt auf zeitlich Lamentieren
ein ewig’ Jubilieren.
Arie
Ich dulde mich und leide.
Des Himmels Lust und Freude
folgt endlich selig drauf.
Mein Herz soll denn indessen
den Seufzer nicht vergessen:
Herr Jesu, nimm mich auf.