Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1129/48

O ihr Toren und träges Herzens



Originaltitel:
O ihr Thoren, und träges / Hertzens / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Pasch. / 1748. / ad / 1735.
Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Ostertag
Entstehungszeit: 1748
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.04.1748
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (T,str,bc)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - G - C (largo)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,str,bc) - D - C (largo)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - F - 3 (andante)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Durch bloßes Gedächtnis dein, Jesu, genießen (Seite 30)
Strophentext: Durch bloßes Gedächtnis dein, Jesu, genießen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-456-10
RISM ID:   450006969
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    O, ihr Toren! und träges Herzens, zu glauben
    alle dem, das die Propheten geredet haben.
    Musste nicht Christus Solches leiden und zu Seiner
    Herrlichkeit eingehen?
  2. Secco-Rezitativ
    Erschrick nur nicht,
    betrübtes Herz, wenn Jesus eifrig spricht.
    Du nötigest Ihm, so zu sprechen,
    doch meint Er’s herzlich gut.
    Dein Sinn, der nach dem Eitlen gafft,
    will oft des Glaubens Einsicht schwächen,
    dass er das hohe Gut,
    dass er die Kraft
    von Christi Leiden nicht versteht;
    drum muss es Jesus ernstlich deuten.
    Doch zeigt der mächtige Prophet
    bei allem Ernst nichts als nur Gütigkeiten.
  3. Arie
    Deute, Jesu, Deine Leiden,
    deren Wunder-Seltenheiten
    sind zu hoch vor Fleisch und Blut.
    Ach, mein Herz ist dumm und träge:
    ohne Schläge
    wird’s nicht zu belehren sein.
    Ach, so schlage immer drein!
    Ich weiß doch, Du meinst es gut.
  4. Secco-Rezitativ
    Schließt Christi Geist
    uns Seine Leidens-Tiefe auf,
    wer wollte das nicht eine Wohltat nennen?
    Denn diesen hohen Rat erkennen,
    ist Weisheit, welche himmlisch heißt.
    Und Jesus Lebenslauf
    entdeckt den Weg nach jenen Höhen,
    und Er erzählt ihn allzugern.
    O Seele, liebe nur den Herrn,
    so wird Sein Lebenswort gar bald an dich ergehen.
  5. Arie
    Ach Jesu, sei doch mein Gefährte,
    mein Herze hat den schmalen Weg erwählt.
    Muss ich durch Leidensdorne wallen,
    der Gang wird mir nicht sauer fallen,
    wenn mir Dein Mund auch Deinen Gang erzählt.
  6. Secco-Rezitativ
    Wie angenehm ist ein Gefährte,
    der uns auf öd’ und weiten Wegen
    durch Freundlichkeit die Zeit verkürzt
    und die verdrießliche Beschwerde
    des Gangs mit holden Worten würzt.
    Noch größ’rer Trost und Segen
    kommt uns von Jesu ein,
    wenn wir Ihn zum Gefährten wählen.
    Sein Wort, Sein freundliches Erzählen
    wird auf der Totenreis’ ein rechtes Labsal sein.
  7. Choral
    Durch bloßes Gedächtnis Dein’, Jesu, genießen,
    kann Sinnen und Herzen wie Honig durchsüßen.
    Willst aber Du Selber Dich bei uns befinden,
    muss alles, geschweige das Honig, verschwinden.