Originaltitel: O ihr Thoren, und träges / Hertzens / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Fer. 2. Pasch. / 1748. / ad / 1735. Abschnitt im Kirchenjahr: Ostern Sonntag im Kirchenjahr: 2. Ostertag Entstehungszeit: 1748 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.04.1748 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: , str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (T,str,bc) 2.rec (B,bc) 3.aria (B,str,bc) - G - C (largo) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - D - C (largo) 6.rec (T,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - F - 3 (andante)
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Durch bloßes Gedächtnis dein, Jesu, genießen (Seite 30) Strophentext: Durch bloßes Gedächtnis dein, Jesu, genießen
Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Dictum
O, ihr Toren! und träges Herzens, zu glauben
alle dem, das die Propheten geredet haben.
Musste nicht Christus Solches leiden und zu Seiner
Herrlichkeit eingehen?
Secco-Rezitativ
Erschrick nur nicht,
betrübtes Herz, wenn Jesus eifrig spricht.
Du nötigest Ihm, so zu sprechen,
doch meint Er’s herzlich gut.
Dein Sinn, der nach dem Eitlen gafft,
will oft des Glaubens Einsicht schwächen,
dass er das hohe Gut,
dass er die Kraft
von Christi Leiden nicht versteht;
drum muss es Jesus ernstlich deuten.
Doch zeigt der mächtige Prophet
bei allem Ernst nichts als nur Gütigkeiten.
Arie
Deute, Jesu, Deine Leiden,
deren Wunder-Seltenheiten
sind zu hoch vor Fleisch und Blut.
Ach, mein Herz ist dumm und träge:
ohne Schläge
wird’s nicht zu belehren sein.
Ach, so schlage immer drein!
Ich weiß doch, Du meinst es gut.
Secco-Rezitativ
Schließt Christi Geist
uns Seine Leidens-Tiefe auf,
wer wollte das nicht eine Wohltat nennen?
Denn diesen hohen Rat erkennen,
ist Weisheit, welche himmlisch heißt.
Und Jesus Lebenslauf
entdeckt den Weg nach jenen Höhen,
und Er erzählt ihn allzugern.
O Seele, liebe nur den Herrn,
so wird Sein Lebenswort gar bald an dich ergehen.
Arie
Ach Jesu, sei doch mein Gefährte,
mein Herze hat den schmalen Weg erwählt.
Muss ich durch Leidensdorne wallen,
der Gang wird mir nicht sauer fallen,
wenn mir Dein Mund auch Deinen Gang erzählt.
Secco-Rezitativ
Wie angenehm ist ein Gefährte,
der uns auf öd’ und weiten Wegen
durch Freundlichkeit die Zeit verkürzt
und die verdrießliche Beschwerde
des Gangs mit holden Worten würzt.
Noch größ’rer Trost und Segen
kommt uns von Jesu ein,
wenn wir Ihn zum Gefährten wählen.
Sein Wort, Sein freundliches Erzählen
wird auf der Totenreis’ ein rechtes Labsal sein.
Choral
Durch bloßes Gedächtnis Dein’, Jesu, genießen,
kann Sinnen und Herzen wie Honig durchsüßen.
Willst aber Du Selber Dich bei uns befinden,
muss alles, geschweige das Honig, verschwinden.