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Text der Kantate:
Chor / Arioso
Mein Heiland neigt Sein Haupt zum Sterben.
Ach, welche Wehmut nimmt mich ein.
Das reine Lamm,
mein Bräutigam,
der Schönste unter Menschenkindern,
stirbt blutend mitten unter Sündern
am Kreuz in Schmach und Pein.
Wie? Soll mein Herz nicht traurig sein?
Accompagnato
Seht, Seelen, doch in Andacht hin.
Was sehet ihr? Den Lebensfürsten
am Kreuz in heißem Dürsten
den letzten Odem zieh’n.
Der Herr des Heils, der Held,
erblasst. Warum? Für euch und eure Sünden.
Sein fließend’ Blut gibt Er zum Lösegeld,
euch aller Sünden zu entbinden.
Und alle solche Not
erduldet Er für euch aus Liebe.
Ach Sterbliche! Was denkt ihr doch hierbei?
Sagt, ob’s nicht billig sei,
dass euch des Lebensfürsten Tod,
noch aber mehr der Sünden Gräu’l, betrübe.
Choralstrophe
O! Du wunderbarer Rat,
den man nie ergründet.
O! Der unerhörten Tat,
die man nirgends findet.
Was der Mensch, der Erdenknecht,
trotzig hat verbrochen,
wird an Gott, der doch gerecht,
durch und durch gerochen.
Arie
Ich weine unter herbem Trauren.
Ach, ich bin schuld an Jesus Todesnot!
Das reine Lamm hat zwar Sein Leben
für mich aus Liebe hingegeben,
doch was mein Herz durchsticht,
ist das, dass meine Seele nicht
heil werden kann, als nur durch Christi Tod.
Accompagnato
Nimm, Jesu, meine Wehmuts-Tränen
für Deine Treu’ zum Dank, zum Opfer an.
Ich will mich Dir
zum Dienst gewöhnen.
Zwar, was der Herr für mich getan,
ist eines größer’n Opfers wert:
Dein Tod bringt mir
Trost, Gnade, ew’ges Leben.
Doch, ach! was soll ich geben?
Nimm, was ich hab’ und bin,
Leib, Seel’ und alles hin.
Ich weiß, dass Deine Huld nichts mehr von mir begehrt.
Choralstrophe
Ich will, wenn ich mit Dir frei
werd’ im Himmel erben,
Herr, in Deinen Armen treu
leben und auch sterben,
bis man fröhlich sagen wird
nach den Todes Banden
sieh Dein Bräutgam und Dein Hirt
Jesus ist vorhanden.