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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Ihr, die ihr ohne Liebe lebt
und gerne oben schwebt,
bespiegelt euch in Jesu Leben.
Ihr fordert nur von Andern Dienste ein,
Er aber will gern allen Ehre geben
und Seiner Jünger Diener sein.
Lieblose Stolze! Schämet euch,
und werdet doch einmal dem Sinne Jesu gleich.
Arie
Beuget euch, ihr stolze Herzen,
solcher Sinn steht Gott nicht an.
Jesus diente Seinen Knechten,
jetzo sitzt Er Gott zur Rechten.
Solchen Lohn
trägt die Demut dort davon.
Arme Seelen, denkt doch dran!
Dictum
So demütiget euch nun unter die gewaltige
Hand Gottes, dass Er euch erhöhe zu seiner Zeit.
Secco-Rezitativ
Ach schändlich ist’s, wenn Christen
da, wo der Heiland Tafel hält,
wo Er Sich Selbst so niedrig stellt,
sich, ach, im Stolz vor Andern brüsten.
Armselige wo denkt ihr hin?
Wie? Meint ihr Christi Glieder
an solchem Ort zu sein?
O nein!
Ein stolzer Sinn
gehört nicht unter Christi Brüder.
Denkt jemand, diesen Ruhm vor Gott davonzutragen,
der muss dem Gräu’l des Hochmuts ganz entsagen.
Arie
Weicht, hochmütige Gedanken!
Jesus ladet mich zu Gast.
Jesu niedrigen Gebärden
will ich gerne ähnlich werden.
Der allein
ist an Seiner Tafel rein,
wer solch’ Bild im Glauben fasst.
Secco-Rezitativ
Ach Jesu!
Wasche Du,
die so noch unrein sind,
die ihren Wandel hier
durch Stolz und andern Kot beflecken,
bis dass ihr Sinn nach Dir,
die demutsvolle Art, gewinnt.
Reiß alles aus, lass nichts verborgen stecken.
Doch lehre sie bei solcher Zucht,
dass Deine Liebe nichts als nur ihr Bestes sucht.
Choralstrophe
Selig sind, die Demut haben,
und sind immer arm im Geist,
rühmen sich ganz keiner Gaben,
dass Gott werd’ allein gepreist;
danken dem auch für und für,
denn das Himmelreich ist ihr’.
Gott wird dort zu Ehren setzen,
die sich selbst gering hie schätzen.