Originaltitel: Ihr Pharisäer dieser Zeit / a / 2 Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / D. Viridium / 1740. Abschnitt im Kirchenjahr: Karwoche Sonntag im Kirchenjahr: Gründonnerstag Entstehungszeit: 1740 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 14.04.1740 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: ob (2), fg, str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (B,ob(2),str,bc) 2.aria (B,ob(2),fg,str,bc) - F - 3 3.rec (S,bc) 4.aria (S,vl unis,vla,bc) - a - C 5.rec (T,bc) 6.choral (SATB,ob(2),fg,str,bc) - F - 6/8
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst (Seite 142) Strophentext: Schaff in mir, Gott, ein reines Herz / Bis dass ich komme gar zur Lust
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Text der Kantate:
Accompagnato
Ihr Pharisäer dieser Zeit,
die ihr euch rein und heilig haltet,
die ihr so aufgeblasen seid
und andre neben euch verachtet,
kommt doch! Seht Jesum an,
den ganz vollkomm’nen Meister,
wie der so klein getan.
Er dient, der aller Welt befehlen kann.
Ihr hochgesinnten Geister,
beugt euch, lasst euch demütig finden.
Wer stolz ist, ist nicht rein von Sünden.
Arie
Kommt, ihr stolzen Menschenkinder,
kommt ihr aufgeblas’ne Sünder,
Jesus macht euch gerne rein.
Der bleibt unrein, welcher spricht
«Meister, ich bedarf es nicht.»
Hat Er Jünger an den Füßen
so sorgfältig waschen müssen,
wie dünkt ihr euch, rein zu sein.
Rezitativ
Hier bin ich,
Jesu, wasche mich.
Hier hast Du Füße, Haupt und Hände.
Erbarm’ Dich mein’,
bis ich durch Dich,
im Glauben und im Wandel rein,
den Lauf zur Seligkeit vollende.
Arie
Weg, Sünden-Unflat, deine Schande
reimt sich nicht mit dem neuen Stande,
darein mich Jesus Bad gebracht.
Ich bin im Glauben rein
und so will ich beständig sein.
Sollt ich den Sünden-Kot nicht meiden,
da mich mein Jesus durch Sein Leiden
und Blut vergießen rein gemacht?
Rezitativ
Ihr tollen Sünden-Schweine,
wälzt euch nur immer in dem Kot.
Denkt ihr, es habe keine Not,
ihr könntet wieder reine
und endlich doch noch selig werden?
Nein!
Ihr betrüget euch.
Wer hier im Werk, Wort und Gebärden
den Schandrock ganzer Sünden trägt,
der wird in Gottes Reich,
wo alles rein ist, wohl nicht kommen.
Dies ist ein Erbteil vor die Frommen,
die hier das Kleid der Sünden abgelegt.
Choralstrophe
Schaff’ in mir, Gott, ein reines Herz,
dass ich den Himmel nicht verscherz’.
Erneu’re meinen Geist und gib,
dass ich, was droben ist, nur lieb’.
Bis dass ich komme gar zur Lust,
die keinem Herzen noch bewusst,
wo nichts Unreines, eitel rein,
ganz heilig und gerecht wird sein.