Wen da dürstet der komme zu mir - oT: Der Schmerzliche Durst
Originaltitel: Wen da dürstet der komme zu / mir / Das fünfte Wort. / Der schmertzliche Durst deß am Creutze schmachtenden / Erlößers der Welt. / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Judica / 1743. Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit Sonntag im Kirchenjahr: Judica (5. Sonntag der Passionszeit) Entstehungszeit: 1743 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 31.03.1743 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 3 Instrumente: (ob), str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (B,str,bc) - a - 3 2.acc+arioso (T+B+A,str,bc) - ? - C+3 3.aria (AT,str,bc) - G - 3 4.acc (B,str,bc) 5.aria (B,str,bc) - g - 3 6.acc (T,str,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - a - C (largo)
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4) Strophentext: Ach, Sünder, ach, zu jeder Stund
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 12 Seiten; S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 1, 1, 1, 1, 1, 2 - ob: 1f. Kommentar: Passionszyklus Die Sieben Wort 5 - Die Titel D DS Mus.ms 451/11-14, 16, 18, 19 sind durch "Das erste, zweite usw. bis siebte Wort" als zusammengehörig gekennzeichnet
- ob (unis!) only choral melody in mov7 /fh
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Text der Kantate:
Dictum / Accompagnato-Rezitativ / Dictum / Dictum / Accompagnato-Rezitativ
Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke.
Mein Jesu, Deine Sulamith
steht lechzend hier
bei Deinem Kreuz zu Deinen Füßen.
Ach, teile ihr
— ach, sie bedarf´s — Dein Labsal mit.
Lass sie den Trost, den Du versprichst, genießen.
Als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht
war, dass die Schrift erfüllet würde, spricht Er:
Mich dürstet.
O unverhofftes Wort! Vertrocknest Du,
Du Brunn des Lebens,
so ist der Trost vergebens,
den sich mein Herz von Dir verspricht.
Arie/Duett
Jesus dürstet, doch Sein Schmachten
trägt mir wahres Labsal ein.
Ach, ich weiß, durch mein Verschulden
muss Er solchen Durst erdulden
und Er leidet gern die Pein,
mich vom Schmachten zu befrei´n.
Secco-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
Was sehe ich? Ach, was ist das!
O Lebensfürst, Du wirst mit Essig,
ach, wie schlecht, getränket.
Wo denket
die [Bosheit hin? Was untersteht sie sich!]
[die] Bosheit hin? Was untersteht sie sich!
Herr, großer Gott,
darf ein Geschöpfe solchen Spott
an Deinem Sohn, an seinem Schöpfer wagen?
Erstaunliche Geduld:
Die Rache schweiget still!
Ja, Gottes Lämmlein soll und will
zu[r] Tilgung aller Sündenschuld
auch diese Marter willig tragen.
Arie
Ach, die Welt darf unter Lachen
Jesus Durst zum Hohn-Spiel machen.
Das mag wohl ein Leiden sein!
Zions Heldv
will nur nach dem Heil der Welt,
nicht nach ihrem Blute, dürsten,
und sie schenkt dem Lebensfürsten
Essig statt des Labsals ein.
Accompagnato-Rezitativ
Du sich´re Welt, ach, nimm doch Jesus Schmerzen
in Seinem Durst und ihren Zweck zu Herzen.
Choralstrophe
Ach, Sünder, ach, zu jeder Stund´
halt dich in guten Schranken.
Setz kein Getränk an deinen Mund,
hab dieses in Gedanken:
O Jesu, dein vermyrrh´ter Wein,
Dein Gallentrank , Dein Durst und Pein
lehr´ mich ja mäßig leben.