Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1124/40

Selig seid ihr wenn euch die Menschen



Originaltitel:
Seelig seydt ihr, wenn euch die / Menschen / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Judica / 1740.
Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Judica (5. Sonntag der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1740
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 03.04.1740
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 4
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (T,str,bc)
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,str,bc) - B - C(4/2) (allabreve)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - G - C
     6.acc (A,str,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - B - 6/4

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Nun ruhen alle Wälder (Seite 106)
Strophentext: Wenn böse Zungen stechen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
S, A (2x), T, B (2x): 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-448-18
RISM ID:   450006570
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Selig seid ihr, wenn euch die Menschen
    um meinetwillen schmähen und verfolgen
    und reden allerlei Übels wider euch,
    so sie daran lügen.
  2. Secco-Rezitativ
    Es schmerzt zwar sehr,
    sich ohne Schuld verfolgen, hassen
    und übel von sich reden lassen,
    doch ist es Frommen eine Ehr’;
    sie haben dies mit ihrem Herrn gemein.
    Der war vollkommen rein,
    noch [doch] konnte Er dem Schmähen
    der Läst’rer nicht entgehen.
    Bei ihnen musste Gottes Sohn
    ein Teufelsdiener sein.
    Wer Jesum ehrt, der hat hier gleichen Lohn.
  3. Arie
    Jesus wandelt ohne Tadel,
    dennoch tadelt Ihn die Welt.
    Wer nur seinem Gott gefällt,
    der kann aller Läst’rung lachen,
    ob Ihn auch die Brut des Drachen
    gar vor einen Teufel hält.
  4. Secco-Rezitativ
    Wer sich durch eigne Schuld und Sünden
    beschimpft und selbst befleckt
    und hiemit Hass und Not erweckt,
    der muss so seine Strafe finden.
    Er darf sich keinen Ruhm
    aus seinem Leiden machen.
    Doch wer sein Chistentum
    in Wort und Werken ernstlich treibt
    und ihn die Welt gleichwohl ins Reich des Teufels schreibet,
    der kann zu solcher Bosheit lachen.
    Der Läster-Kot kränkt seine Unschuld nicht,
    weil Gott Sein Urteil im Gericht
    nicht nach des Läst’rers Sinn, nein! nach der Wahrheit spricht.
  5. Arie
    Speit und stecht, ihr Läster-Schlangen,
    mein Gewissen lacht darzu.
    Gott ist’s, der mein Herz erkennet.
    Wenn mich der unschuldig nennet,
    o! so lästert immer hin.
    Glaubt’s! Ich bleibe, wie ich bin,
    dennoch in gelass’ner Ruh’.
  6. Accompagnato-Rezitativ / Secco-Rezitativ
    Ich stelle mir,
    Herr Jesu, Deine Unschuld für.
    Man schalt, man schmähte Dich, der Feind griff gar nach Steinen!
    Du bliebst in Ruh’, Du wichest seiner Wut.
    Ich folge Dir,
    doch wenn der Feind auch allzu grausam tut,
    so wirst Du mir mit Deiner Hülf’ erscheinen.
  7. Choralstrophe
    Wenn böse Zungen stechen,
    mir Glimpf und Namen brechen,
    so will ich zähmen mich.
    Das Unrecht will ich dulden,
    dem Nächsten seine Schulden
    verzeihen gern und williglich.