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Text der Kantate:
Dictum
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen
um meinetwillen schmähen und verfolgen
und reden allerlei Übels wider euch,
so sie daran lügen.
Secco-Rezitativ
Es schmerzt zwar sehr,
sich ohne Schuld verfolgen, hassen
und übel von sich reden lassen,
doch ist es Frommen eine Ehr’;
sie haben dies mit ihrem Herrn gemein.
Der war vollkommen rein,
noch [doch] konnte Er dem Schmähen
der Läst’rer nicht entgehen.
Bei ihnen musste Gottes Sohn
ein Teufelsdiener sein.
Wer Jesum ehrt, der hat hier gleichen Lohn.
Arie
Jesus wandelt ohne Tadel,
dennoch tadelt Ihn die Welt.
Wer nur seinem Gott gefällt,
der kann aller Läst’rung lachen,
ob Ihn auch die Brut des Drachen
gar vor einen Teufel hält.
Secco-Rezitativ
Wer sich durch eigne Schuld und Sünden
beschimpft und selbst befleckt
und hiemit Hass und Not erweckt,
der muss so seine Strafe finden.
Er darf sich keinen Ruhm
aus seinem Leiden machen.
Doch wer sein Chistentum
in Wort und Werken ernstlich treibt
und ihn die Welt gleichwohl ins Reich des Teufels schreibet,
der kann zu solcher Bosheit lachen.
Der Läster-Kot kränkt seine Unschuld nicht,
weil Gott Sein Urteil im Gericht
nicht nach des Läst’rers Sinn, nein! nach der Wahrheit spricht.
Arie
Speit und stecht, ihr Läster-Schlangen,
mein Gewissen lacht darzu.
Gott ist’s, der mein Herz erkennet.
Wenn mich der unschuldig nennet,
o! so lästert immer hin.
Glaubt’s! Ich bleibe, wie ich bin,
dennoch in gelass’ner Ruh’.
Accompagnato-Rezitativ / Secco-Rezitativ
Ich stelle mir,
Herr Jesu, Deine Unschuld für.
Man schalt, man schmähte Dich, der Feind griff gar nach Steinen!
Du bliebst in Ruh’, Du wichest seiner Wut.
Ich folge Dir,
doch wenn der Feind auch allzu grausam tut,
so wirst Du mir mit Deiner Hülf’ erscheinen.
Choralstrophe
Wenn böse Zungen stechen,
mir Glimpf und Namen brechen,
so will ich zähmen mich.
Das Unrecht will ich dulden,
dem Nächsten seine Schulden
verzeihen gern und williglich.