Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1121/42

O mein Gott für den ich trete



Originaltitel:
O mein Gott für den icht trete, / ietzt in meiner / a / 2 Violin / Viola / Hautb. / Fagotto / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Reminisc. / 1742.
Abschnitt im Kirchenjahr: Fastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Reminiscere (2. Sonntag der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1742
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 18.02.1742
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob, fg, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - B - C (adagio)
     2.rec+arioso (B,AT,bc)
     3.aria (B,fg,str,bc) - g - 3 (vivace)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,ob,str,bc) - F - C (vivace)
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: O mein Gott, für den ich trete


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42)
Strophentext: Deine Hilfe zu mir sende


Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:   Beispiel auf YouTube
Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 14 Seiten;
S, A (2x), T, B: 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne, basso, bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - ob, fag: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-450-10
RISM ID:   450006688
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choral
    O Mein Gott, für den ich trete
    jetzt in meiner großen Not,
    höre, wie ich sehnlich bete,
    lass mich werden nicht zu Spott.
    Mach zunicht’ des Teufels Werk,
    meinen schwachen Glauben stärk’,
    dass ich nimmermehr verzage,
    Christum stets im Herzen trage.
  2. Secco-Rezitativ / Duett / Arioso / Secco-Rezitativ
    Oft scheint’s, es sei das Flehen
    der Gläubigen zu Gott umsonst getan.
    Er lässt sie trostlos stehen
    und hört kaum ihre Klagen an.
    Er will bei großer Not
    zuweilen noch die Rute schärfen.
    Er stellt Sich hart, Er spricht:
    ‚Ein Vater könne ja sein Brot
    den Kindern nicht entziehen,
    und für die Hunde werfen.’
    Kennt jemand Gottes Wege nicht,
    der denkt, dass das zu strenge sei.
    Jedoch,
    Gott spielt nur so mit Seinen Kindern.
    Sind sie in solcher Prüfung treu,
    so wird Er bald das Kreuz
    zu ihrer Freude lindern.
  3. Arie
    Gottes Wege
    scheinen hart, doch Seine Schläge
    sind recht treu und gut gemeint.
    Sei mein Herz nur treu im Glauben,
    achte Gott vor keinen Feind.
    Sollt Er dir das Leben rauben,
    ei, so tut Er’s als ein Freund.
  4. Secco-Rezitativ
    Des Vaters Rut’
    macht wohlgezog’ne Kinder
    und Seine strenge Prüfungsglut
    wird stracks gelinder,
    wenn sie das Gold des Glaubens rein gemacht
    und so ihr Werk volbracht.
    Sie wird zuletzt ein Liebesfeuer werden,
    das Gläubige mit süßem Trost ergötzt,
    wenn das was sie begehrt, geschehn,
    wenn sie in Wort, Werk und Gebärden
    an Jesus nichts als guten Willen sehn.
  5. Arie
    Jesus prüft und stärkt den Glauben,
    geht es hart und schmerzlich zu,
    ei, zuletzt kommt Trost und Ruh’.
    Wer die Prüfung still ertragen,
    der wird endlich freudig sagen:
    «Jesu, wie so treu bist Du.»
  6. Choralstrophe
    Deine Hülfe mir zusende,
    o Du edler Herzens Gast,
    und das gute Werk vollende,
    das Du angefangen hast.
    Blas’ das kleine Fünklein auf,
    bis dass nach vollbrachtem Lauf
    allen Auserwählten gleiche
    ich das Glaubensziel erreiche.