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Text der Kantate:
Choral
O Mein Gott, für den ich trete
jetzt in meiner großen Not,
höre, wie ich sehnlich bete,
lass mich werden nicht zu Spott.
Mach zunicht’ des Teufels Werk,
meinen schwachen Glauben stärk’,
dass ich nimmermehr verzage,
Christum stets im Herzen trage.
Secco-Rezitativ / Duett / Arioso / Secco-Rezitativ
Oft scheint’s, es sei das Flehen
der Gläubigen zu Gott umsonst getan.
Er lässt sie trostlos stehen
und hört kaum ihre Klagen an.
Er will bei großer Not
zuweilen noch die Rute schärfen.
Er stellt Sich hart, Er spricht:
‚Ein Vater könne ja sein Brot
den Kindern nicht entziehen,
und für die Hunde werfen.’
Kennt jemand Gottes Wege nicht,
der denkt, dass das zu strenge sei.
Jedoch,
Gott spielt nur so mit Seinen Kindern.
Sind sie in solcher Prüfung treu,
so wird Er bald das Kreuz
zu ihrer Freude lindern.
Arie
Gottes Wege
scheinen hart, doch Seine Schläge
sind recht treu und gut gemeint.
Sei mein Herz nur treu im Glauben,
achte Gott vor keinen Feind.
Sollt Er dir das Leben rauben,
ei, so tut Er’s als ein Freund.
Secco-Rezitativ
Des Vaters Rut’
macht wohlgezog’ne Kinder
und Seine strenge Prüfungsglut
wird stracks gelinder,
wenn sie das Gold des Glaubens rein gemacht
und so ihr Werk volbracht.
Sie wird zuletzt ein Liebesfeuer werden,
das Gläubige mit süßem Trost ergötzt,
wenn das was sie begehrt, geschehn,
wenn sie in Wort, Werk und Gebärden
an Jesus nichts als guten Willen sehn.
Arie
Jesus prüft und stärkt den Glauben,
geht es hart und schmerzlich zu,
ei, zuletzt kommt Trost und Ruh’.
Wer die Prüfung still ertragen,
der wird endlich freudig sagen:
«Jesu, wie so treu bist Du.»
Choralstrophe
Deine Hülfe mir zusende,
o Du edler Herzens Gast,
und das gute Werk vollende,
das Du angefangen hast.
Blas’ das kleine Fünklein auf,
bis dass nach vollbrachtem Lauf
allen Auserwählten gleiche
ich das Glaubensziel erreiche.