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Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Betrübte Sulamith,
geh hin zur Schädelstätte,
tritt nah hinzu
zum Kreuz, zu deines Jesu Sterbebette.
Betrübte Sulamith,
was siehest du?
Ach! Deinen Bräutigam,
voll Blut, mit Nägeln angeheftet,
das reine Lamm
in Marter ganz entkräftet.
Noch schweiget Seine Liebe nicht.
Ach, merke drauf, was diese spricht:
Dictum/Arioso
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Arie
Jesus Herz ist rein von Rache,
Er macht Seiner Feinde Sache
durch ein Vorwort gut.
Wunderliebe! Unter Schmerzen
flammt ein Trieb in Seinem Herzen,
der auch Feinden Gutes tut.
Secco-Rezitativ
Ist’s möglich, treuer Menschenfreund?
Kannst Du von einem Feind,
von einem Wüterich
in Sanftmut alle Qual ertragen?
Du lässest Dich
von ihm ans Kreuz mit Nägeln schlagen,
und bittest noch vor ihn!
Wie heftig muss nicht Deine Liebe sein.
Dein Bitten, Dein Bemühen,
mein Jesu, tröstet mich.
Es fällt mir der Gedanke ein:
Gönnst Du Dein Vorwort solchen Feinden,
so gönnst Du es gewiss auch Deinen Freunden.
Arie
Ich zweifle nicht an Gottes Gnade,
mein Jesus nimmt Sich meiner an.
Spricht Er vor mich, so werd’ ich leben,
denn meine Sünde wird vergeben,
weil Gott Ihm nichts versagen kann.
Accompagnato-Rezitativ
Kommt, Sünder, kehrt bußfertig wieder,
Der Heiland wirkt euch Gnade aus.
Kommt, weiht Ihm eure Glieder
zum Dienst und euer Herz zum Haus.
Bemühet euch, wie Er gerecht zu leben;
vergebt wie Er, so wird Gott euch vergeben.
Choralstrophe
Verleih’ dass ich aus Herzensgrund
mein’n Feinden mög’ vergeben.
Verzeih’ mir auch zu dieser Stund’,
schaff mir ein neues Leben.
Dein Wort mein’ Speis’ lass allweg sein,
damit mein Seel’ zu nähren,
mir zu währen,
wenn Unglück geht daher,
dass mich bald möcht’ abkehren.