Originaltitel: Wo gehet Jesus hin? Er / spricht / a / 2 Violin / Viola / Canto / 2 Alt / 2 Tenori / 2 Bass / e / Continuo. / Dn. Esto Mihi / 1739. Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit Sonntag im Kirchenjahr: Estomihi (1. Sonntag vor der Passionszeit) Entstehungszeit: 1739 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 08.02.1739 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 2 Instrumente: (fg), str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (B,str,bc) 2.coro (SATB,str,bc) - a - C 3.choral (SATB,(fg),str,bc) - d - C(4/2) (allabreve) 4.rec (S,bc) 5.aria (S,str,bc) - B - C (vivace) 6.rec (B,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - a - C(4/2) (allabreve)
Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen (Seite 61) Strophentext: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen (Seite 61) Strophentext: Dies alles, obs für schlecht zwar ist zu schätzen
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 14 Seiten; S, A (2x), T (2x), B (2x): 2, 1, 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 2, 1, 1, 1, 1, 2f. Kommentar: See: NoackG 1926, p.235 - mov3: CM in Bass! , mov7: CM in Tenor! /fh
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Text der Kantate:
Accompagnato
Wo gehet Jesus hin?
Er spricht: „Ich gehe hin zum Leiden.“
Kommt Seelen, lasst uns mit Ihm zieh’n!
Schweigt aller Freuden!
Das reine Lamm eilt zum Altar,
es will ein Opfer werden.
Nehmt solche harte Schickung wahr,
es ist kein größer’ Wunder hier auf Erden.
Chor/Arie
Ach, saurer Gang, den Jesus gehet!
Wer kann doch solchen Weg versteh’n.
Soll Davids Sohn,
voll Schmach und Hohn,
den herben Kreuzestod erleiden?
Wie? Kann Er solchen Pfad nicht meiden?
Ach nein, Er wiˆ ihn gerne geh’n!
Choralstrophe
Herzliebster Jesu, was hast Du verbrochen,
dass man ein solch’ scharf Urteil hat gesprochen?
Was ist die Schuld, in was vor Missetaten
bist Du geraten?
Rezitativ
Das Fleisch ist leider blind,
den Leidensrat des Herrn
und seine Wunder zu verstehen.
Es ist nicht so wie Er gesinnt.
Es wollte gern
mit Ihm auf Ehrenhöhen gehen.
Allein, der Weg zur Kreuzes-Schmach
scheint ihm zu hart zu sein,
drum geht es furchtsam nach.
Schwach’ Gläubige, seht ihr’s nicht ein:
Der Heiland fällt zwar in der Sünder Hände
allein:
Des Himmels Herrlichkeit ist Seiner Leiden Ende.
Arie
Jesu, öffne mir die Augen,
dass ich Deine Leidensbahn
mir zum Trost verstehen kann.
Ach, ich will sie gern beschreiten;
sollt’ ich aber endlich gleiten,
ach! so nimm Dich meiner an.
Rezitativ
Der Geist hat alle Willigkeit,
in dieser Zeit,
o Gottes Lamm, mit Dir den Leidenspfad zu gehen.
Doch ach!
Das Fleisch ist oft zu schwach,
die harte[n] Proben auszustehen.
Jedoch in Deiner Kraft will ich den
Nachgang wagen.
Ich tue, was ich kann,
ich will mit Dir die Kreuzesbürde tragen.
Ach, Jesu! Nimm den guten Willen an.
Choralstrophe
Dies alles, ob’s für schlecht zwar ist zu schätzen,
wirst Du es doch nicht gar beiseite setzen,
in Gnaden wirst Du dies von mir annehmen,
mich nicht beschämen.