Originaltitel: Kommt, last uns mit Jesu gehen / a / 2 Violin / Viol / Basso Solo / e / Continuo. / Dn. Esto mihi. / 1722. Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit Sonntag im Kirchenjahr: Estomihi (1. Sonntag vor der Passionszeit) Entstehungszeit: 1722 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 15.02.1722 Vokal: Bass Solostimmen: 1 Instrumente: , theorbe, str, bc Satzbeschreibung: 1.dictum (B,str,bc) - F - C (largo) 2.rec (B,bc) 3.aria (B,vl unis,vla,bc) - d - 3 (largo) 4.choral (B,vl unis,vla,bc) - g - 3 5.rec (B,bc) 6.aria (B,vl unis,vla,bc) - C - C 7.rec (B,bc) 8.choral (B,vl unis,vla,bc) - F - 3
Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen (Seite 61) Strophentext: Ich werde dir zu Ehren alles wagen
Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Freu dich sehr, o meine Seele (Seite 42) Strophentext: Hab' ich dich in meinem Herzen
Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Arioso
Kommt, lasst uns mit Jesu gehen,
geht er gleich den Leidenspfad.
Der wird ewig herrlich stehen,
welcher ihn betreten hat.
Rezitativ
Wir gehn so gern dem Eitlen nach
und können uns wohl rechte Mühe geben,
bis unser Sinn den schnöden Zweck erreicht.
Hingegen fleucht
der alte Mensch den Gang, die Schmach,
worauf wir doch erwünschtes Leben
nach ausgestandnem Kampf ersehn.
Wie könnte doch was Törichter’s geschehn?
Arie
Erkläre mir, o Jesu, deine Leiden,
bis dass mein Geist den hohen Ratschluss fasst.
Darf ich den Nachgang gleich nicht wagen,
so lass mich das nur willig tragen,
was du mir zugeordnet hast.
Choral
Ich werde dir zu Ehren alles wagen,
kein Kreuz nicht achten,
keine Schmach noch Plagen,
nichts von Verfolgung,
nichts von Todesschmerzen
nehmen zu Herzen.
Rezitativ
So steht mein Geist in Willigkeit,
doch, ach! das Fleisch will oft den Schluss vernichten.
Drum Jesu gib mir nur beizeit
zur Stärkung deine Hand;
lass deinen Geist, das edle Pfand,
in mir, was ich nicht kann, verrichten.
Arie
Unverzagt! Auf Leidenstage
folgt der Stand der Herrlichkeit.
Lass, mein Geist, die Welt nur schmähen.
Wird dir’s hier wie Jesu gehen,
wirst du dort mit ihm erfreut.
Rezitativ
Hierzu bahnt Jesus selbst den Weg,
sein Kreuz kann unsre Not versüßen,
wenn wir den Leidenssteg
in dieser Welt betreten müssen.
Wer nun mit ihm hier in Gemeinschaft steht,
kann ruhig sein, wenn’s noch so widrig geht.
Choral
Hab’ ich dich in meinem Herzen,
du Brunn’ aller Gütigkeit,
so empfind’ ich keine Schmerzen
auch im letzten Kampf und Streit.
Ich verberge mich in dich.
Welch’ Feind kann verletzen mich?
Wer sich legt in deine Wunden,
der hat glücklich überwunden.