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Text der Kantate:
Accompagnato
Soll nun das unschuldsvolle Lamm
zu seinem Leiden gehn
und der vor meine Sünde steh´n,
der nichts verbochen hat?
O, welche Wohltat!
Die Unschuld geht in Tod,
der Sünder bleibet leben
und ihm wird noch dazu
das beste Teil gegeben.
Rezitativ
Die Unschuld geht in Tod,
dich aus der bittren Höllen-Not
freiwillig zu entreißen.
Sie wird auch eher nicht
vergnügt und ruhig heißen,
bis dir das Heil geschicht,
dass Gott auf mein vergoss`nes Blut,
des strengen Eifers Glut
in Lieb und Huld verkehret
und dir die Seligkeit gewähret.
Arie
Drum werd ich ohne mein Verschulden,
die allerstrengste Pein erdulden.
Ich werde tausendfache Not
und endlich gar den herben Tod
mit sanftem Geist und stillen Freuden
vor deine Sünden-Schulden leiden.
Rezitativ
Das Herze blutet mir,
dass dir
nun uns´re Sünden-Schuld
die Schmerzen machen soll.
Des Vaters Huld
kann nicht anders erlanget werden.
Drum stell ich mich auf Erden
allein deswegen ein,
ein Mittler zwischen Gott und dieser Welt zu sein.
Arie
O mein Gott! Was soll ich denken,
dass du dich in Tod begibst
und so schnöde Feinde liebst.
Ich will schweigen, denn die Triebe
deiner unumschränkten Liebe,
die du stets an uns verübst,
können nichts als Wunder schenken.
Rezitativ
Ach, Seele, wenn du so gedenkest,
ist meine Pein genug vergolten.
Wenn wir
dich auch dafür
nicht lieben wollten,
so wären wir nicht wert,
dass uns dergleichen Heil
und Wohlfahrt widerfährt.
So geh ich denn mit größer´n Freuden
zu meinem bitter´n Leiden.
Arie/Duett
Ich gehe zum Tode,
ich gehe zum Sterben.
Mein Jesus,
ach, bleibe bei mir!
Ich lasse mich schlagen,
ich lasse mich binden.
Dies werd ich
auch gleichfalls empfinden.
Dies tu ich aus Liebe zu dir.