Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1118/50

Wer das Wort verachtet der verderbet



Originaltitel:
Wer das Wort verachtet / der verderbet / a / 2 Corn. / 2 Flaut. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Sex. / 1750. / ad / 1733.
Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Sexagesimae (2. Sonntag vor der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1750
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 01.02.1750
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: fl (2), hn (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,hn(2),str,bc) - G - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,fl(2),vl unis,vla,bc) - e - C
     4.choral (SATB,fl(2),hn(2),str,bc) - G - 6/8
     5.rec (B,bc)
     6.aria (B,hn(2),vl unis,vla,bc) - G - C (allegro)
     7.rec (S,bc)
     8.choral (4) DC

Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
O Herre Gott, dein göttlich Wort (Seite 114)
Strophentext: Hilf, Herre Gott, in dieser Not

Melodie zum 8. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
O Herre Gott, dein göttlich Wort (Seite 114)
Strophentext: Herr, ich hoff je, du werdest die

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 15 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - fl 1, 2, cor 1, 2: 1, 1, 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-458-04
RISM ID:   450007033
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    Wer das Wort verachtet der verderbet sich selbst;
    wer aber das Gebot fürchtet, dem wird’s vergolten.
  2. Rezitativ
    Es hören viele Gottes Wort,
    doch ach! zu ihrem Seelenschaden.
    Der teure Schatz der Gnaden
    dringt zwar ins Ohr, doch nicht ins Herz.
    Sein Schall geht ohne Segen fort,
    der eine hälts für Scherz,
    ein andrer sauget wie die Spinnen
    aus Zions Blumen Gift,
    der will zugleich das Eitle lieb gewinnen.
    So trifft
    bei vielen allzudeutlich ein:
    das, was sonst Leben bringt,
    will ihnen tödlich sein.
  3. Arie
    Ich ehre Jesus Wort und Lehre,
    Er baut mein Herz zum guten Land.
    Will Dorn und Stein,
    will Satan mir gefährlich sein,
    Sein Pflug kann allen Anstand brechen
    kein Sturm kann meinen Wachstum schwächen
    Sein Geist hält mich in gutem Stand.
  4. Choral
    Hilf, Herre Gott,
    in dieser Not,
    dass sich die auch bekehren,
    die nichts betrachten,
    Dein Wort verachten
    und wollen’s auch nicht lehren.
    Sie sprechen schlecht,
    es sei nicht recht,
    und haben’s nie gelesen,
    auch nie gehört
    das edle Wort.
    Ist’s nicht ein teuflisch Wesen?
  5. Rezitativ
    Ja! Wohl hat Satan viel Gewalt
    an denen, die das Wort verachten.
    Ob Zions Botschaft schon erschallt,
    so bleibt sein Sklavenherr doch taub
    und will den edlen Trost verachten.
    So kriegt der Satan vielen Raub,
    den er hin in die Hölle treibt.
    Ach Sterbliche, nehmt doch
    das Wort gehorsam an.
    Kein Schatz ist, der so reich
    als dieser machen kann.
  6. Arie
    Weg Sorgen, weg ihr eitlen Lüste,
    mein Herz ist Gottes Ackerfeld.
    Nur Gottes Wort, der teure Schatz,
    soll Raum und Platz
    in meinem Herzen bringen.
    Davon will ich viel Garben binden,
    wenn sich die Ernte eingestellt.
  7. Rezitativ
    Muss ich gleich leiden, ja gar sterben,
    so wird doch meine Frucht im Tode nicht verderben.
  8. Choral
    Herr, ich hoff’ je,
    Du werdest die
    in keiner Not verlassen,
    die Dein Wort recht
    als treue Knecht
    im Herz’n und Glauben fassen.
    Gibst ihn’n bereit
    die Seeligkeit
    und lässt sie nicht verderben.
    O Herr, durch Dich
    bitt’ ich: Lass mich
    fröhlich und selig sterben.