Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1117/47

Viele die da sind die Ersten



Originaltitel:
Viele, die da sind die / Ersten / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. Septuag. / 1747. / ad / 1736.
Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Septuagesimae (3. Sonntag vor der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1747
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 29.01.1747
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro (SATB,str,bc) - B - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (TB,str,bc) - G - 3
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - D - C (allegro/vivace)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - B - C (largo)

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Mein Gott, das Herz ich bringe dir (Seite 97)
Strophentext: Hilf, daß ich sei von Herzen klein

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 2, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 1, 1, 1, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: Die Altstimme enthält eine Umschrift eines Satzes für Tenor



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-455-03
RISM ID:   450006921
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum/Chor
    Viele, die da sind die Ersten, werden die Letzten,
    und die Letzten werden die Ersten sein.
  2. Secco-Rezitativ
    Gott handelt wunderbar,
    er macht der Menschen Wahn zunichte.
    Was hier verächtlich war,
    das setzt Er hoch in Seinem Lichte.
    Wer aber Vorzug sucht und hat,
    — er denkt im Schweiß, so früh als spat
    recht großen Vorteil zu erzwingen, —
    den macht der Herr den Letzten gleich.
    Den arm, den andern reich.
    ein solcher Wunder-Gott ist Gott in allen Dingen.
  3. Arie/Duett
    Gott teilet alle Gaben,
    und was die Menschen haben,
    nach Seiner Freiheit aus.
    Sei denn mit Gott zufrieden,
    wie Er dein Teil beschieden,
    denn Er ist Herr in Seinem Haus.
  4. Secco-Rezitativ
    Ruft Gott, so folge still,
    und lass dich treu in deinem Stand,
    in deiner Arbeit finden.
    Wenn Er dich segnen will,
    so nimm’s von Seiner Hand,
    doch hüte dich vor Stolz und andern Sünden.
    Setzt Er dich andern nach,
    sei auch vergnügt
    und achte dies für keine Schmach.
    Sprich: „Alles was der Vater fügt,
    das ist mir recht getan.“
    O, der ist recht beglückt,
    der sich so fassen kann.
  5. Arie
    Ich bin vergnügt in [mit] meinem Stande,
    mich nimmt kein Ehrsuchtseifer ein.
    Wenn ich nur Gott zum Freunde habe,
    so will ich gern mit meiner Gabe
    in Seinem Haus der Letzte sein.
  6. Secco-Rezitativ
    Ach, fürchtet euch, ihr stolzen Geister,
    die ihr in heißer Ehrsucht glüht.
    Der große Meister,
    der eure Torheit sieht,
    der weiß die Stolze[n] zu beschämen.
    Wer aber treu in Gottes Diensten steht
    und allzeit niedrig geht,
    der wird vor andern dort
    nach Jesus Wort
    gewiss die Ober-Stelle nehmen.
  7. Choralstrophe
    Hilf, dass ich sei von Herzen klein,
    Demut und Sanftmut halt’,
    dass ich von aller Welt-Lieb’ rein,
    vom Fall aufstehe bald.