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Text der Kantate:
Dictum/Chor
Viele, die da sind die Ersten, werden die Letzten,
und die Letzten werden die Ersten sein.
Secco-Rezitativ
Gott handelt wunderbar,
er macht der Menschen Wahn zunichte.
Was hier verächtlich war,
das setzt Er hoch in Seinem Lichte.
Wer aber Vorzug sucht und hat,
— er denkt im Schweiß, so früh als spat
recht großen Vorteil zu erzwingen, —
den macht der Herr den Letzten gleich.
Den arm, den andern reich.
ein solcher Wunder-Gott ist Gott in allen Dingen.
Arie / Duett
Gott teilet alle Gaben,
und was die Menschen haben,
nach Seiner Freiheit aus.
Sei denn mit Gott zufrieden,
wie Er dein Teil beschieden,
denn Er ist Herr in Seinem Haus.
Secco-Rezitativ
Ruft Gott, so folge still,
und lass dich treu in deinem Stand,
in deiner Arbeit finden.
Wenn Er dich segnen will,
so nimm’s von Seiner Hand,
doch hüte dich vor Stolz und andern Sünden.
Setzt Er dich andern nach,
sei auch vergnügt
und achte dies für keine Schmach.
Sprich: „Alles was der Vater fügt,
das ist mir recht getan.“
O, der ist recht beglückt,
der sich so fassen kann.
Arie
Ich bin vergnügt in [mit] meinem Stande,
mich nimmt kein Ehrsuchtseifer ein.
Wenn ich nur Gott zum Freunde habe,
so will ich gern mit meiner Gabe
in Seinem Haus der Letzte sein.
Secco-Rezitativ
Ach, fürchtet euch, ihr stolzen Geister,
die ihr in heißer Ehrsucht glüht.
Der große Meister,
der eure Torheit sieht,
der weiß die Stolze[n] zu beschämen.
Wer aber treu in Gottes Diensten steht
und allzeit niedrig geht,
der wird vor andern dort
nach Jesus Wort
gewiss die Ober-Stelle nehmen.
Choralstrophe
Hilf, dass ich sei von Herzen klein,
Demut und Sanftmut halt’,
dass ich von aller Welt-Lieb’ rein,
vom Fall aufstehe bald.