Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1117/44

Wie lange wollt ihr müssig stehen?



Originaltitel:
Wie lange wollt ihr müßig / stehen? / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e Continuo. / Dn. Septuag. 1744 / ad / 1739.
Abschnitt im Kirchenjahr: Vorfastenzeit
Sonntag im Kirchenjahr: Septuagesimae (3. Sonntag vor der Passionszeit)
Entstehungszeit: 1744
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 26.01.1744
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.coro+acc (T,SATB,str,bc) - c - C
     2.aria (B,str,bc) - Es - C
     3.rec (T,bc)
     4.choral (SATB,str,bc) - c - 3
     5.aria (S,str,bc) - C - C
     6.rec (B,bc)
     7.choral (4) DC

Melodie zum 4. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Reiß alles aus, aus meiner Seelen

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Wer nur den lieben Gott läßt walten (Seite 140)
Strophentext: Du mußt das Gute selbst vollbringen

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A (2x), T, B: 1, 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-452-04
RISM ID:   450006801
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Chor / Accompagnato-Rezitativ / Accompagnato-Rezitativ
    Wie lange wollt ihr müßig stehen?
    Ihr träge Herzen, hört ihr’s nicht?
    Hört, was der Herr des Weinbergs spricht:
    Ihr sollt zur Arbeit gehen!
    Geht, stellt euch willig ein!
    Der Fleiß wird nicht umsonst noch ohne Segen sein.
  2. Arie
    Der Vater sorgt vor Seine Reben,
    das heißt: Vor dich, du Christenschar!
    Erkenne deines Gottes Treue
    und scheue
    den Bau und Arbeit nicht an dir.
    Der Herr belohnt den Fleiß schon hier,
    so nimm doch deinen Nutzen wahr.
  3. Secco-Rezitativ
    Es ist ja unsre Schuldigkeit,
    dass wir an unsern Seelen bauen.
    Gleichwohl verspricht Gott reichen Lohn.
    Will uns für’m Schweiß vor Last und Hitze grauen,
    so tragen wir
    so hier als dort in jener Zeit
    auch keine Frucht davon.
    Mein Gott, ich folge Dir,
    ich will die Arbeitslast nicht scheuen.
    Gib Du mir nur zur Frucht
    Dein Göttliches Gedeihen,
    und tilge Selbst in mir,
    was sie zu hindern sucht.
  4. Choralstrophe
    Reiß alles aus aus meiner Seelen,
    was dich nicht sucht und Deine Ehr’.
    Ja, wollte es sich auch verhehlen,
    so prüfe Selbst je mehr und mehr
    mein’ innere Beschaffenheit
    und gib mir Herzens-Redlichkeit.
  5. Arie
    Baue mich, mein Gott, zum Segen,
    schone meiner Unart nicht.
    Reinige mich, Deine Rebe,
    dass ich gute Früchte gebe,
    bis mein Glaube dort
    in dem schönen Himmelsort
    selbst die Frucht des Lebens bricht.
  6. Secco-Rezitativ
    Ich will auf Dein Geheiß,
    so viel ich in der Schwachheit kann,
    an meinem Herzen bauen.
    Und kostet’s mich gleich manchen Schweiß,
    so werd’ ich auch viel Segen schauen.
    Ach, nimm Du Dich nur meiner an
    und stehe mir bei Last und Hitze bei,
    so bleib ich Dir bis in den Tod getreu.
  7. Choralstrophe
    Du musst das Gute selbst vollbringen
    in Worten, Werken und Verstand.
    Drum reiche mir in allen Dingen
    aus Gnaden Deine Vaterhand.
    Denn hier gilt nicht, wer rennen kann,
    bloß kommt’s auf Dein Erbarmen an.