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Text der Kantate:
Dictum
Gott hat uns selig gemacht und berufen
mit einem heiligen Ruf,
nicht nach unsern Werken,
sondern nach seinem Vorsatz und Gnade.
Secco-Rezitativ
Du müßig Volk,
wie lange willst du noch
dem eignen Willen dienstbar bleiben?
Erkenne doch
den Ruf des Herrn,
der dich was Edler’s heißt.
Lass dich den Wahn nicht übertäuben,
der Lohn des Vaters sei zu schlecht.
Wer sich erst treu erweist,
der wird sein Land nicht ohne Segen bauen.
Ach ja, ein treuer Knecht
wird einst vollkomm’ne Ruh’ und stete Freude schauen.
Arie
Ich folge, Vater, deinem Willen,
dein Wort trägt mir nichts Böses an.
Macht harter Arbeitsschweiß
mir oftmals bang und heiß,
die Frucht wird alle Müh’ versüßen,
ich werde größer’n Lohn genießen,
als meine Seele fordern kann.
Secco-Rezitativ
Wer hier die Arbeit scheut,
darf keinen Lohn vom Vater hoffen.
Des Weinbergs süße Frucht
hat nie gesegnet eingetroffen,
wo nicht der Bau zu rechter Zeit
mit rechtem Ernst geschehen.
Noch lässt der Trägheit Sucht
sich, ach! an allzu Vielen sehen.
Drum trägt ihr Herz, ihr Weinberg Härlinge.
Ach träger Mensch, wie sollst du dich nicht schämen,
der Vater ruft dich je und je,
willst du dich nicht zu seinem Dienst bequemen?
Besinne dich,
wer fleißig baut, kriegt Lohn, wer schläft, darbt ewiglich.
Arie
Ich baue meines Herzens Rebe,
der edle Stock, woran ich klebe,
flößt mir zur Frucht Gedeihen ein.
Aus diesem Saft
kommt alle Kraft,
doch wird die süße Frucht mein eigen.
Will sich mein Tag zum Abend neigen,
so ist der Groschen auch noch mein.
Secco-Rezitativ
Wer rechten Fleiß an seine Seele wendet,
der schmeckt den Trost, den Gott verspricht.
Wenn sich der Tag der Leidensarbeit endet,
so strahlt ihm dort ein ewig’ Freudenlicht.
Choral
Es wird auch keiner recht gekrönt,
als der hier recht gestritten.
Ja, der wird dermaleins verhöhnt,
wer hier nicht hat gelitten.
Wer aber Christi Joch hier trägt,
dem wird sein Schmuck dort angelegt;
Geduld erlangt die Krone.