Originaltitel: Gott führt die Seinen wunderbar / a / Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 4. p. Epiphan. / 1724. Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias Sonntag im Kirchenjahr: 4. Sonntag nach Epiphanias Entstehungszeit: 1724 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 30.01.1724 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 2 Instrumente: ob, fg, (vc), str, bc Satzbeschreibung: 1.acc (T,str,bc) 2.coro (SATB,fg/vc,str,bc) - F - 3 3.aria (T,ob,str,bc) - B - 3 4.rec (B,bc) 5.aria (B,str,bc) - D - 3 6.rec (T,bc) 7.choral (SATB,str,bc) - F - 3
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4) Strophentext: Und ob gleich alle Teufel
Dichter: J.C. Lichtenberg Partitur: 15 Seiten; S (2x), A, T (2x), B: 1, 1, 1, 2, 1, 1 - vl 1, 2, vla, vlne (2x), bc, org: 2, 2, 2, 2, 1, 2, 2 - ob, basson and vlc: 1, 1f. Kommentar: Orgelstimme beziffert und einen Ton tiefer / mov2 in parts: basson e violoncello!, also played by violone2 /fh
Ich möchte einen Fehler oder eine Verbesserung zu dieser Kantate melden:
Text der Kantate:
Accompagnato-Rezitativ
Gott führt die Seinen wunderbar
vom Land ins Schiff, aufs wilde Meer,
allwo der Wellen stolzes Heer
durch tausendfältige Gefahr
den frommen Haufen schrecket.
Und wenn ein Sturm das leichte Boot
mit Fluten überdecket,
so schläft er, ach, in solcher Not,
bis ihn der schwache Glaube wecket.
Dictum
Erwecke Dich, Herr! Warum schläfest du?
Wache auf und verstoße uns nicht so gar.
Arie
Jesus müde Augen schlafen,
aber seine Sorgfalt wacht.
Ob das Kirchen-Schifflein kracht,
Gott ist drin, es kann nicht sinken.
Diesem großen Steuermann
machen auf das kleinste Winken
Meer und Wellen eb´ne Bahn.
Secco-Rezitativ
Der Glaube ist oft allzuschwach,
sich in Geduld bei schwerem Sturm zu fassen.
Das große Ungemach
will sich mit Gottes Treu´
nach der Vernunft nicht reimen lassen.
Wenn Sturm und Wind
der Frommen Schar zuwider sind,
so zweifelt sie, ob Jesus mit ihr sei
und wollte für sie sorgen.
Doch nein!
Dringt ein Verfolgungssturm herein,
so schläft er nicht,
er hält sich nur verborgen.
Und meint die Flut, sie gar zu fällen,
so zeigt der große Wundermann,
was seine Allmacht kann.
Sogleich wird alles still, wenn er nur spricht:
„Legt euch, ihr stolze Wellen!“
Arie
Steigt und fallt nur, ihr stolzen Fluten!
Trutz! mein Leitstern bleibt doch steh´n.
Jesus, welcher bei mir bleibet,
ob mich gleich ein Sturmwind treibet,
lässt mein Schiff nicht untergeh´n.
Secco-Rezitativ
So ruht mein Herz auch unter Stürmen,
mein Jesus wird mich wohl beschirmen.
Auf meiner Flagge steht:
„Ich folge still,
wohin Gott will.“
Ob´s gleich durch Fels und Strudel geht,
so ficht mich solches wenig an.
Mein Schiffchen wird nicht stranden.
Gott führt mich selbst zum Port von Kanaan,
da will ich freudenvoll in schönster Stille landen.
Choralstrophe
Und ob gleich alle Teufel
hier wollten widersteh´n,
So wird doch ohne Zweifel
Gott nicht zurücke geh´n.
Was Er ihm fürgenommen
und was er haben will,
das muss doch endlich kommen
zu seinem Zweck und Ziel.