Originaltitel: Ihr Herren, was recht und / gleich ist / a / 2 Hautb. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 3. p. Epiph. / 1741. Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias Sonntag im Kirchenjahr: 3. Sonntag nach Epiphanias Entstehungszeit: 1741 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 22.01.1741 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 2 Instrumente: ob (2), str, bc Satzbeschreibung: 1.coro (SATB,ob(2),str,bc) - g - C 2.rec (S,bc) 3.aria (S,str,bc) - F - C (sostentato e staccato) 4.rec (B,bc) 5.aria (B,ob(2),str,bc) - B - 6/8 6.choral (SATB,ob(2),str,bc) - g - C
Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Wo Gott der Herr nicht bei uns hält (Seite 142) Strophentext: Herr, gib, dass ich in meinem Sinn
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Text der Kantate:
Dictum
Ihr Herren, was recht und gleich ist,
das beweiset den Knechten,
und wisset, dass ihr auch einen Herrn
im Himmel habet.
Secco-Rezitativ
Wie rühmlich ist es nicht,
was ein Soldat, ein Heide,
an seinem kranken Knecht getan?
Er rühmt, er liebet ihn und spricht
den Herrn den Arzt um Hülfe für ihn an.
Dem Herrn ist´s eine Freude,
da Er dem Diener dienen kann.
Ihr Herrn, zumal ihr Reichen,
geht hin und tut desgleichen!
Arie
Jesus dienet Seinen Knechten.
Wohl dem, wer dergleichen tut.
Wollten manche dieses üben
und in christlich-sanftem Mut
ihr Gesinde redlich lieben,
ei, es würden insgemein
Knecht´ und Mägde besser sein.
Secco-Rezitativ
Die Welt ist leider voll
von vielen unerkannten Sünden.
Wie viele Herrn und Frauen sind zu finden,
die immerfort im Zorn und toll
auf ein Gesinde fluchend toben.
Ihr Vieh genießt mehr Freundlichkeit
und Sorgfaltsproben
als oft ein Knecht, als eine kranke Magd.
Die sind ein Ekel und ein Scheu;
es ist oft eine Kleinigkeit,
worum man sie verjagt.
Wer aber glaubt´s zu dieser Zeit,
dass dies´ Verfahren Sünde sei?
Wer scheut die Seufzer solcher Armen?
Ihr strenge Herrn, denkt, was ihr seid:
Seid ihr nicht gleichfalls Knechte?
Lernt eures Herrn Gebrauch und Rechte,
sonst findet ihr bei Ihm dereinst auch kein Erbarmen.
Arie
Wahrer Christen Glaub´ und Liebe
sieht auch Untergeb´ne an.
Wer nur Herrn und seinesgleichen
Ehr´ und Dienste angetan,
der wird wenig Ruhm erreichen,
wenn er dort
gegen Arme kaum ein Wort
der Geduld darrechnen kann.
Choral
Herr, gib, dass ich in meinem Sinn
ja niemand je vernichte,
in Herzenseinfalt immerhin
das Meine wohl verrichte,
nicht Menschengunst und Ehre acht´
und nach der Ehren-Kron´ nur tracht´,
die nimmermehr verwelket.