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Text der Kantate:
Dictum
Lasset uns untereinander unserer selbst
wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und
guten Werken und nicht verlassen unsere
Versammlung, wie etliche pflegen, sondern
untereinander ermahnen.
Secco-Rezitativ
Der zarte Jesus geht aufs Fest
zum Haus des Herrn, zum Tempel.
Er lässt
uns ein erbauliches Exempel
in Seinem Sinne seh´n.
Er flieht den Ort und die Versammlung nicht,
wo gleichwohl Beten, Dienst und Lehren
meist ohne Lauterkeit gescheh´n.
Er höret zu, Er fragt und Seiner Weisheit Licht
strahlt Gott zu Ehren
auch mitten unter bösen Leuten.
Ach, dass zu diesen Zeiten
doch Viele Deinem Sinn, o Jesu, ähnlich wären.
Arie
Ein Christ dient Gott an allen Orten
und stellt sich auch im Tempel ein.
Sind gleich allda nicht alle rein
- was ist´s! -
Er sucht durch Sein Exempel
wie auch das Jesus Kind im Tempel
den Irrenden ein Licht zu sein.
Secco-Rezitativ
Der neue Bund
zwingt freilich Gottes Kinder nicht,
auf den und jenen Berg zu reisen.
Ein Frommer kann mit Herz und Mund
dem Höchsten seine Pflicht
in seinem Kämmerlein
sowohl als öffentlich erweisen.
Doch schließt er sich nicht immer ein:
er lässt sich am Versammlungsort,
den man dem Herrn zum Dienst geweiht,
so wohl wie and´re finden.
Ersieht er da bei vielen Laulichkeit,
so läuft er drum nicht fort,
er fliehet nur der Bösen ihre Sünden.
Arie
Da sein, wo man Sünde treibet,
das tun Fromme nicht, o nein!
Aber unter Sündern stehen,
wo sie an geweihtem Ort
Gottes Wort
hören und den Dienst begehen:
Sollte das wohl Sünde sein?
Secco-Rezitativ
Dass in das Haus des Herrn
so viele Sünder kommen,
das ist zwar sehr betrübt,
jedennoch wird von Frommen
der Ort obgleich der Missbrauch nicht geliebt.
Choral
Wenn ich dann das innen werde
schütt´ ich mein Herz bei mir aus.
Wollte gerne mit der Herde
Deiner Kinder in Dein Haus.
Ja, in Dein Haus wollt´ ich gern
gehen und Dir, meinem Herrn,
in der Schar dir Opfer bringen,
mit erhab´ner Stimme singen.