Originaltitel: Wo bistu, Jesu, Freund / der Seelen / a / 3 Chalumeau / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 1. p. Epiphan. / 1740. Abschnitt im Kirchenjahr: Epiphanias Sonntag im Kirchenjahr: 1. Sonntag nach Epiphanias Entstehungszeit: 1740 Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 10.01.1740 Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass Solostimmen: 4 Instrumente: chal (3)stb, str, bc Satzbeschreibung: 1.aria (SA,chal(3)stb,str,bc) - F - 3/2 2.rec (T,bc) 3.choral (SATB,chal(3)stb,str,bc) - F - 3/2 4.rec (B,bc) 5.aria (B,vl unis,vla,bc) - d - C (allegro) 6.rec (S,bc) 7.choral (3) DC
Melodie zum 3. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Durch bloßes Gedächtnis dein, Jesu, genießen (Seite 30) Strophentext: Kommt Seelen, kommt, alle, lernt Jesum erkennen
Synthetischer Eindruck der Choralvertonung:
Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728: Durch bloßes Gedächtnis dein, Jesu, genießen (Seite 30) Strophentext: Ich sei wo ich wolle in Orten und Landen
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Text der Kantate:
Duett / Arie
Wo bist Du, Jesu, Freund der Seelen?
Ach! Dein Entzieh’n schmerzt allzusehr.
Ach! hast Du Dich so gar verborgen?
Mein Geist ist matt von bangen Sorgen.
Mein Herze ängstet sich.
Wo find ich Dich?
Es schwimmt in einem Tränen Meer.
Secco-Rezitativ
Wer seines Jesu zartes Lieben
im Glaubensumgang hier geschmeckt,
den wird ein Augenblick
in vieler Angst betrüben,
wenn sich der Seelen Freund versteckt,
wenn sich sein Trost vom Herzen trennt.
Dies schmerzliche Geschick
erkennt
ein rohes Weltherz nicht.
Es darf wohl gar
der Tränen frommer Seelen lachen.
Doch Jesus nimmt in Seinem Licht
das Weinen Seiner Freunde wahr
und weiß zu rechter Zeit, sie wieder froh zu machen.
Choral
Kommt Seelen, kommt alle, lernt Jesum erkennen,
beginnet vor Liebe mit mir zu entbrennen.
Kommt, lasst uns ihn suchen mit Eifer auf Erden,
damit wir im Suchen noch brünstiger werden.
Secco-Rezitativ
Was sucht ihr Jesum da und dort,
ihr Sterbliche? Er ist da nicht zu finden,
wo man die Welt und nicht den Vater ehrt.
Sein Aufenthalt und Ort
ist da, wo man dem Trieb der Sünden
die Herrschaft wehrt.
Der Herr ist niemand fern;
wollt ihr Ihm nur das Herz zum Tempel weihen,
so sucht nur da den Herrn,
Sein Trostlicht wird euch bald erfreuen.
Arie
Jesus ist von niemand ferne,
Seinen Freunden ist er nah
und in Nöten allzeit da.
Kommen bange Trauerstunden
und es scheint, Er sei verschwunden,
nur Geduld! Er prüft nur so.
Endlich macht Er wieder froh.
Secco-Rezitativ
Wer Jesum hat, hat Lust und Ruh’,
Sein Umgang bringt recht viel Vergnügen.
Stürmt eine Not
auf Seine Freunde zu,
so hilft Er, die Gefahr besiegen.
Er ist ihr Leben in dem Tod.
Drum suchen sie sich nur mit Jesu zu verbinden,
weil sie in Ihm ein himmlisch Labsal finden.
Choral
Ich sei, wo ich wolle, in Orten und Landen,
so seufz’ ich, ach! wär’ doch mein Jesus vorhanden.
Wie werd ich mich freuen, wenn ich Ihn kann finden!
Wie selig, wenn ich mich mit Ihm kann verbinden.