Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1108/41

Ach Gott vom Himmel sieh darein



Originaltitel:
Ach Gott vom Himmel sieh / darein / a / 2 Viola / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. p. Nat. Chr. / 1741. [changed into 1742.]
Abschnitt im Kirchenjahr: Weihnachtszeit
Sonntag im Kirchenjahr: Sonntag nach Weihnachten
Entstehungszeit: 1741
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 31.12.1741
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 2
Instrumente: ob, str, bc
Satzbeschreibung:
     1.choral (SATB,str,bc) - a - C
     2.rec (B,bc)
     3.aria (B,ob,str,bc) - G - C (largo)
     4.rec (S,bc)
     5.aria (S,vl unis,vla,bc) - C - 3
     6.choral (1) DC

Melodie zum 1. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4)
Strophentext: Ach Gott, vom Himmel sieh darein

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Gott, vom Himmel sieh darein (Seite 4)
Strophentext: Gott woll' ausrotten alle gar

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 12 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 1, 1, 2 - ob: 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-449-60
RISM ID:   450006678
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Choralstrophe
    Ach Gott, vom Himmel sieh’ darein
    und lass Dich das erbarmen.
    Wie wenig sind der Heil’gen Dein,
    verlassen sind wir Armen
    Dein Wort lässt man nicht haben wahr,
    der Glaub’ ist auch verloschen gar
    bei allen Menschenkindern.
  2. Secco-Rezitativ
    Der Herr, den Gott zum Christ gemacht,
    muss Fromme in Verwund’rung setzen.
    Die Andacht steht entzückt,
    wenn sie den Fels der Seligkeit erblickt.
    Sie nimmt’s bestürzt in Acht,
    wenn viele sich daran verletzen.
    Er wird ein Fall, Er wird ein Aufersteh’n;
    zu diesem hat Ihn Gott gegeben
    zu jenem macht Ihn, ach, die Welt.
    Wer muss nicht hier ein Wunder seh’n?
    Der Fels des Heils bringt Tod und Leben,
    wer auf Ihn baut, der lebt;
    wer an Ihn stößt, der fällt.
  3. Arie
    Fels des Lebens, meine Seele grämt sich,
    dass man Dich verschmäht.
    Herz und Augen möchten weinen,
    dass sogar auch von den Deinen
    Dir so mancher widersteht.
  4. Secco-Rezitativ
    Verweg’nes Volk, halt ein!
    Was? Willst du dich mit Widerspruch
    an den Gesalbten Gottes wagen?
    Besinne dich, der Stein,
    den Gott zum Grund des Heils gesetzt,
    kann dich in ganz gerechtem Fluch
    zu Boden in den Abgrund schlagen.
    Besinne dich, er kann dir jetzt
    noch ein Geruch
    des Lebens und des Trostes werden.
    Ja, ja!
    Er stehet allen noch zum Auferstehen da.
    Wenn sie an Ihm nur aufzusteh’n begehrten!
  5. Arie
    Mein Glaube soll auf Jesum bauen.
    Die Welt mag immer anderst tun.
    Wenn andre durch ihr Widerbellen
    sich selbst an diesem Grund zerschellen,
    so kann ich drauf
    so hier als nach vollbrachtem Lauf
    ganz sicher sanft und selig ruh’n.
  6. Choralstrophe
    Gott woll’ ausrotten alle gar,
    die falschen Schein uns lehren.
    Dazu ihr’ Zung’ stolz offenbar,
    spricht: „Trotz, wer will’s uns wehren?
    Wir haben Macht und Recht allein,
    was wir setzen, das gilt gemein!
    Wer ist, der uns soll meistern?“