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Text der Kantate:
Chor
Hoheit, Stolz und Fleisches Wahn
mag sich ja vor Gott nicht wagen.
Denkst du, Ehr´ davon zu tragen,
ach, so zeuch´ die Demut an.
Secco-Rezitativ
Der muss gewiss der Torheit Sklave sein,
der sich mehr, als er ist,
in eignem Brüsten dünket.
Der kahle Schein,
womit sich mancher Prahler schminket ,
trägt nichts zum rechten Wesen bei.
Davon rühmt sich ein wahrer Christ,
dass er gar nichts, Gott aber alles sei.
Arie / Secco-Rezitativ / Arie
Welt-Gedanken, lasst mich gehen.
Was ihr fragt, drauf sprech´ ich: Nein!
Der eigne Wahn versucht uns oft
zu übermütigen Gedanken.
Die Welt kommt gleichfalls unverhofft
und lockt uns außer unsern Schranken.
Sie sucht durch Schmeichelei,
den Hochmutsgift in uns zu bringen.
Dergleichen Anfall zu bezwingen,
ist wohl der beste Rat.
Legt man dir Ruhm und Ehre bei,
so denke , dass nur Gott in dir das Gute tat.
Ziert mich Gott mit seinen Gaben,
ei, so bleiben sie doch sein.
Alles, was wir Menschen haben,
ist allein
ein Geschenk von jenen Höhen.
Secco-Rezitativ
Jedoch ich darf wohl, was ich bin, bekennen.
Ich bin zwar nichts,
allein, mein Gott macht mich
durchs Bad der Tauf´ zum Kind des Lichts,
und so darf ich
ihn meinen Vater nennen.
Ja, bleib ich Jesu hier in reiner Demut gleich,
so gibt er mir auch Teil an seinem Himmelreich.
Arie
Macht mich Gott zu seinem Erben,
o, wie herrlich ist mein Stand!
Ja, wenn mich sein Bad benetzet,
denn so werde ich versetzet
in das schöne Himmelsland.
Choralstrophe
Selig sind, die Sanftmut haben
und sind immer arm im Geist,
rühmen sich ganz keiner Gaben,
dass Gott wird allein gepreist.
Danken dem auch für und für,
denn das Himmelreich ist ihr´.
Gott wird dort zu Ehren setzen,
die sich selbst gering hier schätzen.