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Text der Kantate:
Dictum
So euch der Sohn frei machet, so seid ihr recht frei.
Secco-Rezitativ
Gott ließ eh’mahls den Sohn aus Seinem Schoß
in diesen Erden-Kerker kommen.
Der hat Angst, Not
und Bande weggenommen,
Er machte die Gefang’ne los,
die Satans arger Griff bestrickt.
O Seligkeit!
Wer diesen Trost erblickt,
der eilt dem Retter froh entgegen,
und keine Not,
kein Leiden dieser Zeit
stört Gläubigen den edlen Rettungs-Segen.
Arie
Legt mich die Welt gleich hier in Bande,
so bin ich doch in Jesu frei.
Ein finst’rer Kerker hier auf Erden
muss mir ein frohes Lusthaus werden.
Ja, gar der Tod erschreckt mich nicht,
wenn Jesus spricht,
dass Er mein Freund, mein Retter sei.
Secco-Rezitativ
Ein frech’ und eitler Geist
meint, große Freiheit zu genießen,
wenn er sich aller Zucht entreißt
und seiner Lust
den Zaum und Zügel schießen,
in allem Trieb, in der befleckten Brust,
den tollen Willen lassen kann.
Er siehet treue Knechte Gottes
als arm und elend an,
wenn sie im Kreuz gefangen schmachten.
Sie sind der Vorwurf Seines Spottes,
und, ach! er kennt die Wollustshenker nicht,
die ihn in Sündensklaverei
zuletzt zum Höllenopfer schlachten.
Armsel’ger Freigeist!
Hör’, was Gottes Wahrheit spricht:
Wer Jesu dient, der ist
im Kreuz, in Banden frei.
Arie
Jesu dienen und Ihn hören,
muss des Himmels Vorschmack sein.
In der tiefsten Kreuzeshöhle
nimmt die Seele
tausendfache Wollust ein,
wenn sie Jesus Werke merket,
der sie stärkt,
der da spricht: „Glaub’s, Ich bin dein.“
Secco-Rezitativ
Wer Jesum kennt und liebt,
der fliehet Welt-Gemächlichkeiten.
Durch schweres Leiden
wird seine Seele nicht betrübt.
Er weiß, er wird zuletzt in jene Höhen
aus diesem Folterhaus ins Himmels Freiheit gehen.
Choralstrophe
Komm, Jesu, nimm durch Glauben
an Dein gerechtes Blut,
was niemand Dir kann rauben,
mich Dein erkauftes Gut.
Ich seufze vor Verlangen
nach Deiner Schönheit Pracht.
Mein Liebster, komm gegangen!
Welt, tausend Gute Nacht.