Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1103/46

So euch der Sohn frei macht



Originaltitel:
So euch der Sohn frey / macht / a / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / 3. Adv. / 1746. / ad / 1736.
Abschnitt im Kirchenjahr: Advent
Sonntag im Kirchenjahr: 3. Advent
Entstehungszeit: 1746
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 11.12.1746
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: , str, bc
Satzbeschreibung:
     1.dictum (T,str,bc) - G - C
     2.rec (S,bc)
     3.aria (S,vl unis,vla,bc) - D - 3
     4.rec (B,bc)
     5.aria (B,vl unis,vla,bc) - C - C (allegro)
     6.rec (T,bc)
     7.choral (SATB,str,bc) - G - 12/8

Melodie zum 7. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Ach Herr, mich armen Sünder (Seite 4)
Strophentext: Komm, Jesu, nimm durch Glauben

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 11 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 1, 2f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-454-38
RISM ID:   450006915
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Dictum
    So euch der Sohn frei machet, so seid ihr recht frei.
  2. Secco-Rezitativ
    Gott ließ eh’mahls den Sohn aus Seinem Schoß
    in diesen Erden-Kerker kommen.
    Der hat Angst, Not
    und Bande weggenommen,
    Er machte die Gefang’ne los,
    die Satans arger Griff bestrickt.
    O Seligkeit!
    Wer diesen Trost erblickt,
    der eilt dem Retter froh entgegen,
    und keine Not,
    kein Leiden dieser Zeit
    stört Gläubigen den edlen Rettungs-Segen.
  3. Arie
    Legt mich die Welt gleich hier in Bande,
    so bin ich doch in Jesu frei.
    Ein finst’rer Kerker hier auf Erden
    muss mir ein frohes Lusthaus werden.
    Ja, gar der Tod erschreckt mich nicht,
    wenn Jesus spricht,
    dass Er mein Freund, mein Retter sei.
  4. Secco-Rezitativ
    Ein frech’ und eitler Geist
    meint, große Freiheit zu genießen,
    wenn er sich aller Zucht entreißt
    und seiner Lust
    den Zaum und Zügel schießen,
    in allem Trieb, in der befleckten Brust,
    den tollen Willen lassen kann.
    Er siehet treue Knechte Gottes
    als arm und elend an,
    wenn sie im Kreuz gefangen schmachten.
    Sie sind der Vorwurf Seines Spottes,
    und, ach! er kennt die Wollustshenker nicht,
    die ihn in Sündensklaverei
    zuletzt zum Höllenopfer schlachten.
    Armsel’ger Freigeist!
    Hör’, was Gottes Wahrheit spricht:
    Wer Jesu dient, der ist
    im Kreuz, in Banden frei.
  5. Arie
    Jesu dienen und Ihn hören,
    muss des Himmels Vorschmack sein.
    In der tiefsten Kreuzeshöhle
    nimmt die Seele
    tausendfache Wollust ein,
    wenn sie Jesus Werke merket,
    der sie stärkt,
    der da spricht: „Glaub’s, Ich bin dein.“
  6. Secco-Rezitativ
    Wer Jesum kennt und liebt,
    der fliehet Welt-Gemächlichkeiten.
    Durch schweres Leiden
    wird seine Seele nicht betrübt.
    Er weiß, er wird zuletzt in jene Höhen
    aus diesem Folterhaus ins Himmels Freiheit gehen.
  7. Choralstrophe
    Komm, Jesu, nimm durch Glauben
    an Dein gerechtes Blut,
    was niemand Dir kann rauben,
    mich Dein erkauftes Gut.
    Ich seufze vor Verlangen
    nach Deiner Schönheit Pracht.
    Mein Liebster, komm gegangen!
    Welt, tausend Gute Nacht.