Christoph-Graupner-Gesellschaft

 

 

Details zur Kantate GWV 1102/50

Gott selbst ist Richter aller Welt



Originaltitel:
Gott Selbst ist Richter / aller Welt / a / 2 Flaut. Tr. / 2 Violin / Viola / Canto / Alto / Tenore / Basso / e / Continuo. / Dn. 2. Adv. / 1750. / ad / 1732.
Abschnitt im Kirchenjahr: Advent
Sonntag im Kirchenjahr: 2. Advent
Entstehungszeit: 1750
Uraufführung (aus GWV-Nummern ermittelt): 06.12.1750
Vokal: Sopran, Alt, Tenor, Bass
Solostimmen: 3
Instrumente: fl (2), str, bc
Satzbeschreibung:
     1.acc (B,str,bc)
     2.aria (B,str,bc) - B - 3 (allegro)
     3.rec (S,bc)
     4.aria (S,fl(2),str,bc) - A - 3
     5.rec (T,bc)
     6.choral (SATB,str,bc) - B - 3 (largo)

Melodie zum 6. Satz aus dem Choralbuch von 1728:
Es ist gewißlich an der Zeit (Seite 40)
Strophentext: Was werd ich armer Sünder dann

Dichter: J.C. Lichtenberg
Partitur: 13 Seiten;
S, A, T, B: 1, 1, 1, 1 - vl 1 (2x), 2, vla, vlne (2x), bc: 2, 2, 2, 1, 2, 2, 2 - fl 1, 2: 1, 1f.
Kommentar: ---



Originalquellen (ULB Darmstadt):Mus Ms-458-21
RISM ID:   450007049
Autograph im Bestand der ULB:   
Einzelheiten zum Kantatentext:   
Aufgeführt als Werk in Konzerten:    ---
Eingespielt auf CD, LP, usw.:---



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    Text der Kantate:
  1. Accompagnato-Rezitativ
    Gott Selbst ist Richter aller Welt,
    tut nicht so frech, verwegne Seelen!
    Wer will besteh’n?
    Wenn Sonn’ und Mond erblasst,
    wenn dieser Bau zerfällt,
    Wer will sein böses Tun verhehlen?
    Wer will des Richters Hand entgehn?
    Sein Auge sieht und richtet die Gedanken
    und Seine Macht hat keine Schranken.
    Ach, dass man dies vor Märlein hält,
    wie schändlich wird dies Urteil fehlen.
    Tut nicht so frech, verwegne Seelen,
    Gott Selbst ist Richter aller Welt!
  2. Arie
    Kracht und zerschmelzt ihr Elementen,
    die Bosheit herrscht an allen Enden,
    komm, großer Richter, es ist Zeit.
    Die fromme(n) Christen sind veraltet,
    die Brüderliebe ist erkaltet,
    das reine Glaubenslicht
    scheint nirgend nicht
    und alles lebt in Sicherheit.
  3. Rezitativ
    Der Herr verzeugt in Seiner Zukunft nicht,
    obgleich der Spötter Mund
    viel von Verzug in frechen Worten spricht.
    Ein Frommer weiß, der Herr wird endlich kommen.
    Die Zeichen machen sich schon kund,
    der alte Glaubensglanz
    hat, ach, fast ganz
    an Sonne, Mond und an der Sternen Menge
    am Christenhimmel abgenommen.
    Der Feinde Wut bringt Fromme ins Gedränge
    doch sehen sie getrost empor.
    Ihr Glaube stellt sich vor:
    Wenn solche Zeichen blühen,
    so wird der Herr nicht lange mehr verziehen.
  4. Arie
    Unverzagt! Die bösen Zeiten
    müssen selbst was Gut’s bedeuten,
    Jesus siehet endlich drein.
    Ja, Sein Ausspruch wird nicht lügen.
    Wenn die Bäume Knospen kriegen,
    dann fällt bald der Sommer ein.
  5. Rezitativ
    Ja, Herr, Du wirst nun bald erscheinen,
    wohl dem der allzeit wacker ist.
    Es freuen sich die Deinen,
    weil, wenn Du kommst, Du ihr Erretter bist.
  6. Choral
    Was werd’ ich armer Sünder dann
    vor Deinem Richtstuhl sagen?
    Was werd’ ich für ein Fürsprecher han,
    der mein Sach wird austragen?
    Das wirst Du tun, Herr Jesu Christ,
    dieweil dass Du gestorben bist,
    all’ Sünder zu erlösen.