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Text der Kantate:
Dictum
Seid wacker allezeit und betet, dass ihr
würdig werden möget, zu entfliehen
diesem allem, das geschehen soll, und
zu stehen vor des Menschen Sohn.
Secco-Rezitativ
Andacht und Wachsamkeit
ist wahrer Kinder Gottes Zierde;
ihr Herz ist voll Begierde
nach jenes Lebens Seltenheit,
das ihnen Jesus Mund verspricht.
Doch wissen sie die Stunde nicht,
wenn sie das schöne Los erlangen.
Drum raucht ihr Bet-Altar
und ihre Lampen brennen klar.
Sie sind allzeit bereit,
den Bräut’gam zu empfangen,
kommt Er denn gleich zu Mitternacht.
Ihr Glaube weiß sich wohl zu fassen,
und weil ihr Herz in Andacht wacht,
so werden sie zum Brautsaal eingelassen.
Arie
Fleuch! verdammter Schlaf der Sünden.
Jesus heißt mich wacker sein.
Er will bald zum Trost der Frommen
und der Welt zur Rache kommen.
Spricht ein frecher Spötter „Nein!“,
dies’ soll mich nicht irre machen.
Ich will beten, ich will wachen.
Jesus Wort trifft allzeit ein.
Secco-Rezitativ
Wie könnt ihr doch, o eitle Welt-Gemüter,
im Sünden-Schlaf so sicher sein?
Ihr fesselt euch in Ehre, Lust und Güter,
ein solcher Tand ist euch ein Himmelreich.
Und redet euch
ein Bote Gottes ein
- er spricht
vom letzten Weltgericht -
so glaubt ihr dieses nicht.
Ihr dürft’t wohl seines Vortrags lachen.
Ach, wie wollt ihr besteh’n,
wenn Erde, Luft und Himmel krachen,
wenn sie in heißer Glut vergeh’n?
Ach, glaubt’s! Bei solchem Schrecken
wird euch kein Zufluchtsort bedecken.
Arie
Wache auf, o Welt, zur Buße!
Gottes Rach’-Tag zeigt sich schon.
Armes Volk! Ach, willst du schlafen?
Höllenstrafen
sind ja solcher Schlafsucht Lohn.
Choralstrophe
Es ist leider zu beklagen,
ja! Wem bricht das Herze nicht,
wenn man siehet so viel Tausend
fallen an dem hellen Licht?
Ach, wie sicher schläft der Sünder!
Ist es nicht ein großes Wunder?