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Text der Kantate:
Accompagnato / Rezitativ
Wie lange liegst du, sich’re Welt,
im Schlaf der übermachten Sünden?
Erwache,
ehe dich der Tag der Rache
überfällt.
Erwache,
er bricht bald herein!
Der Richter nahet sich.
Wird Er dich
unbereitet finden,
so wird, ach, deine Not ganz unbeschreiblich sein.
Arie
Kracht!
Zerschmelzt, ihr Elementen,
sagt der Welt an allen Enden:
„Gottes Zorntag kommt mit Macht.“
Sonne, hemme deinen Schein,
und ihr Sterne, hüllt euch ein.
Macht einmal die Menschen schüchtern,
denn sie werden doch nicht nüchtern.
Alle Warnung wird verlacht.
Dictum/Accompagnato
So nun das alles soll zergehen, wie
sollt ihr denn geschickt sein mit
heiligem Wandel und gottseligem
Wesen, dass ihr wartet und eilet zu
der Zukunft des Tages des Herrn.
Rezitativ
Ach, Sünder! Denke nicht und sprich:
„Der Tag des Herrn wird wohl so bald nicht kommen.“
Vielleicht betrügst du dich?
Du wirst wohl gar noch heut’
- und wer weiß wie? - hinweg genommen.
Ach! Bess’re dich!
Es ist noch Zeit,
entäuß’re dich der Sicherheit.
Trifft dich der Herr in Sünden an,
wie willst du armer Staub bestehen?v
Hier ist kein Fels, der dich verbergen kann,
denn alles muss vergehen.
Arie
Weg, Sorgen! Weg, du Wollusts-Leben!
Mein Geist hasst eure Sklaverei.
Mein Denken geht auf bess’re Sachen.
Will mich der Spötter Schar verlachen,
dies grämt mich nicht.
Wenn dieser Bau zerfällt und bricht,
so weiß ich dies: Gott steht mir bei.
Accompagnato
Wohl dem, der seinen Geist
in Gottes Kraft der Macht der Sünden
und aller Eitelkeit entreißt.
Ja! Lässt er sich im Glauben wachend finden,
so darf er nicht
am Todestag und für’m Gericht erschrecken.
Wenn hier sein Herz, wenn einst die Welt zerbricht,
so wird ihn Gott mit Gnadenflügeln decken.
Choralstrophe
Du, o schönes Weltgebäude,
magst gefallen, wem du willst.
Deine scheinbarliche Freude
ist mit lauter Angst umhüllt.
Denen, die den Himmel hassen,
will ich ihre Wolllust lassen.
Mich verlangt nach Dir allein,
allerschönstes Jesulein.